Eine Woche später mussten wir beim Tabellenführer, den Capital Bascats II, antreten. Das reine Endergebnis von 54:27 Punkte spricht eindeutig gegen uns. So klar, wie das Ergebnis auf dem Papier scheinen mag, war das Spiel aber bei weitem nicht. Wir hatten uns nach dem knappen Sieg gegen starke Schalker mehr ausgerechnet und die vage Hoffnung gehabt, vielleicht etwas Zählbares aus der Landeshauptstadt mit in den Bochumer Norden zu nehmen. Warum gelang uns das leider in diesem Auswärtsspiel nicht?
Mit einer völlig desolaten Schiedsrichterleistung verwirrte der Referee nicht nur beide Mannschaften, sondern mit nicht nachvollziehbaren Pfiffen (z.B. zur Manndeckung) griff er spielentscheidend ins Geschehen ein. Unsere Kapitänin Thora musste dies besonders leidvoll erfahren. Sie hatte nach 18 Minuten vier persönliche Fouls und kurz nach der Pause kassierte sie leider das fünfte Foul und musste dann das Spielfeld verlassen. Bei vier dieser angeblichen Fouls weiß nur der Mann in grau, warum er gepfiffen hat. Andererseits wurden viele strafbare Aktionen von anderen Spielerinnen bei beiden Teams nicht bestraft – dass machte es noch verwirrender. Es war zum Haare raufen und alle konnten Thoras Frust vollkommen verstehen. Den Verlust unserer spielstärksten Spielerin konnten wir leider nicht kompensieren und auch der Ärger über den Feldverweis war nicht leistungsfördernd. Die Bascats nutzen unsere Unsicherheit geschickt, pressten über das gesamte Feld und unterbanden unseren Spielaufbau leider oft frühzeitig.
Darüber hinaus hatten wir eine unheimlich schlechte Trefferquote. Bälle, die gegen Schalke noch reingingen, waren gegen Düsseldorf leider daneben. Auch von der Freiwurflinie trafen wir nicht. 27 Punkte in einem Spiel sind einfach zu wenig, um zu gewinnen. Die Gegnerinnen machten es da deutlich besser. An der Verbesserung der Trefferquote werden wir im Training arbeiten.
Ein dritter Grund für die Niederlage: Obwohl die Bascats in Summe nicht sehr groß waren, konnten wir weder in der Offense noch in der Defense die Rebounds für uns gewinnen. Wir ließen dadurch viele leichte Körbe zu. Hier müssen wir wieder konzentrierter und willensstärker sein.
Wo Schatten ist, da ist aber auch immer Licht. Trotz der bitteren Niederlage gab es auch einiges Positives zu vermerken. Aufgrund der dünn besetzten Bank und Thoras Ausscheiden musste Lia auf der Center-Position mit einem gebrochenen Zeh wesentlich mehr spielen als geplant war. Toll, dass Lia die Zähne zusammengebissen hat, um ihrem Team zu helfen.
Besonders positiv ist aufgefallen, dass bei Fehlern oder Ballverlusten niemand auf dem Feld oder der Bank gemeckert hat, sich alle immer wieder aufgemuntert und unterstützt haben. Alle Spielerinnen auf dem Feld haben bis zum Schlusspfiff gekämpft, so dass ein totales Debakel vermieden wurde. Das zeigt, wie gut wir als Team gemeinsam agieren und zusammengewachsen sind. Dies ist im Sport mindestens so wichtig wie die reinen Spielergebnisse.
Als klar war, dass wir am zweiten Advent keine Punkte aus Düsseldorf mitnehmen werden, haben allen Spielerinnen auf der Bank ihre Einsatzzeiten erhalten, so dass alle wertvolle Erfahrungen sammeln konnten.
Ein Lob auch an die mitgereisten Eltern: Bei den Schalkern haben wir erlebt, wie man sich als Fan der Tochter/Enkelin nicht benehmen sollte. Dass der Gerther-Support trotz aller Enttäuschung und Verwunderung über die Schiedsrichterpfiffe ruhig geblieben ist, war eine beachtenswerte Leistung. Das dies nicht in allen Momenten leichtgefallen ist, konnte man in der Halle spüren. Das bei unseren Spielen - auch auswärts immer so viele Eltern das Team unterstützen, freut die Spielerinnen und auch die Trainer sehr. Ein Danke an dieser Stelle einmal dafür.
Fazit: Dass die erste Niederlage kommen wird, war allen klar, aber dass dies so unschön war, ist für alle sehr ärgerlich. Aber auch solche Referees gehören leider zum Sport und wir müssen als Mannschaft lernen, damit zu leben.
Gegen die Bascats II kämpften:
Anna, Annemarie, Lene, Leticia, Lia, Merle, Nike, Paula und Thora
TV Gerthe 1911 e.V.
Heinrichstraße 44 a
44805 Bochum
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